Moto3: Finsterbusch stürzt in Indianapolis

Finsterbusch_9_MO3_FGlaenzel_8548-450x300Alles riskiert und viel verloren: Für Moto3-Rennfahrer Toni Finsterbusch war der 9. Lauf der Motorrad-Weltmeisterschaft im US-amerikanischen Indianapolis nach einem Sturz vorzeitig beendet. “Bis zu meinem Sturz bin ich 110 Prozent gefahren. Ich hatte einen guten Start und konnte in den ersten Kurven auch einige Fahrer überholen. Vom 28. auf den 19. Platz ist glaube ich nicht so schlecht“, sagte Finsterbusch: „Ich werde versuchen, das Wochenende so schnell wie möglich aus meinem Gedächtnis zu streichen. Jetzt konzentrieren wir uns auf Brünn.“

Der Spanier Alex Rins gewann vor seinen Landsleuten und KTM-Markenkollegen Alex Márquez und Maverick Viñales. Bereits am kommenden Sonntag, 25.08., findet das nächste Rennen im tschechischen Brünn statt.

Toni Finsterbusch ist startklar für Indianapolis und plant Zukunft

FINSTERBUSCH_fwkon_19s0504Schweißtreibende Trainingsarbeit und eine intensive Vorbereitung: Motorrad-Rennfahrer Toni Finsterbusch hat die fünfwöchige Sommerpause genutzt und ist startklar für die zweite Saisonhälfte in der Moto3. Am kommenden Wochenende will der 20 Jahre alte Sachse auf der US-Rennstrecke in Indianapolis (16. bis 18.08.2013) einen weiteren Schritt nach vorne machen. „Ich bin sehr motiviert und freue mich riesig, dass ich wieder Rennen fahren kann. Der Indi- Kurs ist eine verdammt schwierige Strecke, aber ich will dort unbedingt ein gutes Ergebnis einfahren“, sagte Finsterbusch dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Das hoffnungsvolle Nachwuchstalent aus Krostitz bei Leipzig sieht nach den ersten Rennen noch Verbesserungspotenzial: „Der bisherige Saisonverlauf entspricht nicht ganz meinen Vorstellungen. Insbesondere an der Performance im Qualifying müssen wir noch arbeiten. Die Entwicklung geht aber nach vorne und ich bin zuversichtlich, dass wir schon bald Punkte einfahren werden.“

Vielleicht gelingt dieses Kunststück bereits beim neunten WM-Lauf am Wochenende auf dem 4,216 Kilometer langen Indianapolis Motor Speedway. Anschließend bleiben Finsterbusch und dem Kiefer Racing-Team acht weitere Rennen, um die gesteckten Ziele für diese Saison zu erreichen.

Zeitgleich laufen die Planungen für das Jahr 2014 bereits auf Hochtouren. „Ich konzentriere mich voll auf die ausstehenden Rennen. Die Saison ist erst zur Hälfte rum, und wir können noch einiges erreichen. Natürlich müssen wir aber auch die Weichen für das kommende Jahr stellen. Wir sind zurzeit noch auf der Suche nach weiteren Sponsoren, und hoffen, dass wir mit tatkräftiger Unterstützung den eingeschlagenen Weg fortsetzen können“, so Finsterbusch.

Moto3 auf dem Sachsenring: Finsterbusch bei Heim-Grand-Prix auf Rang 21

FINSTERBUSCH_fwkon_19v3614205.000 begeisterte Fans, eine große Party und ein einigermaßen ordentliches Ergebnis: Für Rennfahrer Toni Finsterbusch ist das Heimspiel beim achten Lauf zur Moto3-Weltmeisterschaft auf dem Sachsenring nicht ganz nach Wunsch verlaufen. Beim Großen Preis von Deutschland am Sonntag konnte der 20-jährige Sachse mit seiner Kalex im Rennen einige Ränge gut machen und belegte am Ende Platz 21. Auf dem Podium standen erneut die Spanier Alex Rins (1), Luis Salom (2) und Maverick Viñales (3), alle KTM.

Entsprechend äußerte sich Finsterbusch, der für das Kiefer-Racing-Team startet, nach dem Heim-Grand-Prix: „Die Atmosphäre war einfach unglaublich, der Sachsenring rockt wirklich. Das Rennen selbst hat mir viel Spaß gemacht, auch wenn es hart und der Rennverlauf etwas unspektakulär war. Leider konnte ich der Gruppe vor mir nicht folgen. Aber auch zu den Fahrern hinter mir war jede Menge Luft, so dass ich am Ende Platz 21 nur noch verwalten konnte.“

Toni Finsterbusch: “Ein richtig gutes Rennen zeigen”

Finserbusch_kiefermedia_0426SID: “Das Heimspiel auf dem Sachsenring steht an. Steigt bei Ihnen schon die Anspannung?”

Toni Finsterbusch: “Ja, auf jeden Fall. Ich freue mich riesig drauf. Es ist immer richtig schön, dort zu fahren. Die Anspannung steigt langsam.”

SID: “Wann waren Sie zum ersten Mal an der Strecke?

Finsterbusch: “Das müsste 2006 gewesen sein. Da habe ich noch zugeschaut.”

SID: “Und wann war das erste Rennen?”

Finsterbusch: “Das war 2007. Da bin ich im Rahmenprogamm mitgefahren, im Junior-Cup. Das erste WM-Rennen kam dann 2009.”

SID: “Gefällt Ihnen der Kurs? Zu ihren Lieblingsstrecken gehört er ja nicht…

Finsterbusch: “Er ist gewissermaßen einzigartig, weil man eigentlich die ganze Zeit in Schräglage fährt. Es ist sehr eng und die ganze Zeit geht es linksrum. Andere Strecken machen mir mehr Spaß, das gebe ich ehrlich zu.”

SID: “Was unterscheidet das Rennwochenende am Sachsenring von den anderen Grand Prix?

Finsterbusch: “Es gibt viel mehr Interesse für die deutschen Fahrer. Es kommen mehr Autogrammwünsche, die Fans feuern einen mehr an. Das ist der größte Unterschied.”

SID: “Haben Sie viele Termine rund um das Rennen?”

Finsterbusch: “Nein, es hält sich in Grenzen. Aber das finde ich ganz angenehm.”

SID: “Bleibt Zeit, wenigstens ein bisschen Atmosphäre zu schnuppern?”

Finsterbusch: “Auf jeden Fall. Ich bin mit dem Wohnmobil relativ nah an der Strecke. Ich kriege viel mit.”

SID: “Haben sie aus der Familie viel Unterstützung am Sachsenring?”

Finsterbusch: “Meine Eltern sind dabei, meine Schwester kommt am Sonntag. Und es sind auch ein paar Freunde dabei. Das ist ein zusätzlicher Ansporn.”

SID: “Im vergangenen Jahr sind die Elfter geworden und haben ihr bislang bestes WM-Ergebnis geholt. In dieser Saison hat es noch nicht mit Punkten geklappt. Sind Sie zuversichtlich, dass es am Wochenende hinhaut?

Finsterbusch: “Mein Ziel ist es, in die Punkte zu fahren. In diesem Jahr ist es schwierig. Das ganze Feld ist viel enger zusammen als im letzten Jahr. Da muss man einfach von Anfang an konsequent arbeiten.”

SID: “Stefan Bradl ist eines ihrer Vorbilder. Sie fahren für das Team, mit dem er Weltmeister geworden ist. Wie sehr verfolgen Sie seine Karriere?”

Finsterbusch: “Man schaut schon genau hin, wo er im Training und den Rennen ist. Ich fiebere mit ihm mit.”

SID: “Träumen Sie davon, auch einmal Weltmeister zu werden, so wie er es geschafft hat oder auch Sandro Cortese?

Finsterbusch: “Ich träume schon davon. Ich würde das gerne erreichen und gebe mein Bestes dafür. Aber es ist richtig schwierig. Dazu gehört harte Arbeit, man muss ganz schön schnell sein.”

SID: “Haben sie Kontakt zu Bradl und Cortese?”

Finsterbusch: “Der Stefan kommt immer mal bei Kiefer vorbei, weil es sein altes Team ist. Da spricht man halt ein bisschen. Aber sonst gibt es weniger Kontakt.”

SID: “Die Hälfte der Saison ist fast vorbei. Wie fällt das Fazit aus und was haben sie in diesem Jahr noch für Ziele?”

Finsterbusch: “Das Fazit fällt nicht so gut aus. Wir hatten einige Probleme, dann kam auch noch Pech dazu. Es lief nicht so, wie ich mir das vor der Saison vorgestellt hatte. Wir versuchen am Sachsenring vor der Sommerpause noch mal ein richtig gutes Rennen zu zeigen, um uns dann weiter zu verbessern.”

SID: “Haben Sie schon über die Saison hinaus Pläne gemacht? Oder lassen Sie alles auf sich zukommen?

Finsterbusch: “Ich muss erstmal zusehen, dass ich ordentliche Ergebnisse hinbekomme.”

SID: “Und die Moto2? Ist ein Aufstieg irgendwann ein Thema?”

Finsterbusch: “Ja, aber erstmal muss man sich in der Moto3 durchsetzen.”

“Ausfahrt vor der Tür” für Finsterbusch

IRTA-Test-Jerez-2013Heimspiel für Toni Finsterbusch: Zum fünften Mal ist der Krostitzer bei einem WM-Lauf am Sachsenring dabei und hofft nach der bislang enttäuschenden Saison auf ein Erfolgserlebnis vor Familie und Freunden.

Hohenstein-Ernstthal (SID) Toni Finsterbusch kramt ein wenig im Gedächtnis. “Das müsste 2006 gewesen sein”, sagt der 20-Jährige, als seine Erinnerungen an das erste Erlebnis am Sachsenring zurück sind: “Da habe ich zugeschaut.” Längst ist der Krostitzer von der Tribüne in den WM-Zirkus gewechselt, beim Rennen der Moto3 am Sonntag (11.00 Uhr/Sport1) steht für den Motorrad-Piloten bereits das fünfte Heimspiel seiner Karriere an.

Finsterbusch kann es kaum noch erwarten. Die Anspannung ist zuletzt von Tag zu Tag gestiegen, der alljährliche Grand Prix auf dem Traditionskurs bei Hohenstein-Ernstthal ist für den Sachsen keiner wie jeder andere. Zu Hause steht er unter besonderer Beobachtung – wie immer.

“Meine Eltern sind dabei, meine Schwester kommt. Und auch ein paar Freunde. Das ist ein zusätzlicher Ansporn”, sagt Finsterbusch im Gespräch mit dem SID. Die Unterstützung hat dem gebürtigen Leipziger schon 2011 (12.) und 2012 (11.) geholfen, seine besten WM-Ergebnisse holte der Kalex-Pilot 150 Kilometer von seiner Haustüre entfernt.

Dabei ist das Verhältnis zum Kurs eher etwas kühl. “Andere Strecken machen mir mehr Spaß, das gebe ich ehrlich zu”, sagt Finsterbusch – und liefert eine einfache Erklärung: “Man fährt eigentlich die ganze Zeit in Schräglage. Es ist sehr eng und die ganze Zeit geht es linksrum.” Mugello und Assen, wo er vor gut zwei Wochen als 24. erneut klar die Punkteränge verpasste, kommen besser an.

Es geht nicht auf die Lieblingsstrecke, doch Finsterbusch freut sich dennoch “riesig”. Allein wegen der Atmosphäre sei es “richtig schön, dort zu fahren”. Nicht nur die Stimmung direkt an der Strecke, auch das Drumherum hat es ihm angetan. Der Lokalmatador schaut bei der PS-Party rund um den Ankerberg aus nächster Nähe zu. “Ich bin mit dem Wohnmobil relativ nah an der Strecke. Ich kriege viel mit.”

Finsterbusch ist in der WM ein unbeschriebenes Blatt, am Sachsenring aber anders als auf den übrigen 16 WM-Stationen einer der gefragteren Piloten. Den Kugelschreiber muss er häufig zücken. “Es kommen mehr Autogrammwünsche”, sagt Finsterbusch, als es um die Unterschiede zu den anderen Rennen geht: “Und die Fans feuern einen mehr an.”

Das Wochenend-Programm steht, die Anzahl der Termine ist überschaubar. “Ganz angenehm”, findet das Finsterbusch. Denn die Konzentration muss in erster Linie der Arbeit auf und nicht neben der Strecke gelten. Schließlich soll endlich ein Erfolgserlebnis her.

“Nicht so gut” fällt das Fazit zur Halbzeit der Saison aus. Von seinem zweiten Jahr als Fixstarter hat sich Finsterbusch deutlich mehr versprochen: “Wir hatten einige Probleme, dann kam auch noch Pech dazu. Es lief nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte.”

Drei Ausfälle, dazu die Plätze 18, 19, 21 und 24 stehen in der Bilanz 2013. Das Kiefer Racing Team und Finsterbusch wollen mehr. “Wir versuchen, vor der Sommerpause nochmal ein richtig gutes Rennen zu zeigen”, sagt der frühere Motocrossfahrer.

Der Große Preis von Deutschland, das Rennen auf gutem Pflaster, kommt zum richtigen Zeitpunkt. Die Erwartungen sind wegen der mäßigen Ergebnisse in den vergangenen Monaten eher gering. “Mein Ziel ist es, in die Punkte zu fahren”, erklärt Finsterbusch, weiß aber, dass es schwierig wird. “Das ganze Feld ist viel enger zusammen als im letzten Jahr.”

Wie es in der kommenden Saison weitergeht, interessiert Finsterbusch (noch) nicht. Im Moment zählt nur das Hier und Jetzt. “Ich muss erstmal zusehen, dass ich ordentliche Ergebnisse hinbekomme”, sagt Finsterbusch und macht sich Druck. Vielleicht klappt’s ja wieder am Sachsenring.