SID: “Das Heimspiel auf dem Sachsenring steht an. Steigt bei Ihnen schon die Anspannung?”
Toni Finsterbusch: “Ja, auf jeden Fall. Ich freue mich riesig drauf. Es ist immer richtig schön, dort zu fahren. Die Anspannung steigt langsam.”
SID: “Wann waren Sie zum ersten Mal an der Strecke?
Finsterbusch: “Das müsste 2006 gewesen sein. Da habe ich noch zugeschaut.”
SID: “Und wann war das erste Rennen?”
Finsterbusch: “Das war 2007. Da bin ich im Rahmenprogamm mitgefahren, im Junior-Cup. Das erste WM-Rennen kam dann 2009.”
SID: “Gefällt Ihnen der Kurs? Zu ihren Lieblingsstrecken gehört er ja nicht…
Finsterbusch: “Er ist gewissermaßen einzigartig, weil man eigentlich die ganze Zeit in Schräglage fährt. Es ist sehr eng und die ganze Zeit geht es linksrum. Andere Strecken machen mir mehr Spaß, das gebe ich ehrlich zu.”
SID: “Was unterscheidet das Rennwochenende am Sachsenring von den anderen Grand Prix?
Finsterbusch: “Es gibt viel mehr Interesse für die deutschen Fahrer. Es kommen mehr Autogrammwünsche, die Fans feuern einen mehr an. Das ist der größte Unterschied.”
SID: “Haben Sie viele Termine rund um das Rennen?”
Finsterbusch: “Nein, es hält sich in Grenzen. Aber das finde ich ganz angenehm.”
SID: “Bleibt Zeit, wenigstens ein bisschen Atmosphäre zu schnuppern?”
Finsterbusch: “Auf jeden Fall. Ich bin mit dem Wohnmobil relativ nah an der Strecke. Ich kriege viel mit.”
SID: “Haben sie aus der Familie viel Unterstützung am Sachsenring?”
Finsterbusch: “Meine Eltern sind dabei, meine Schwester kommt am Sonntag. Und es sind auch ein paar Freunde dabei. Das ist ein zusätzlicher Ansporn.”
SID: “Im vergangenen Jahr sind die Elfter geworden und haben ihr bislang bestes WM-Ergebnis geholt. In dieser Saison hat es noch nicht mit Punkten geklappt. Sind Sie zuversichtlich, dass es am Wochenende hinhaut?
Finsterbusch: “Mein Ziel ist es, in die Punkte zu fahren. In diesem Jahr ist es schwierig. Das ganze Feld ist viel enger zusammen als im letzten Jahr. Da muss man einfach von Anfang an konsequent arbeiten.”
SID: “Stefan Bradl ist eines ihrer Vorbilder. Sie fahren für das Team, mit dem er Weltmeister geworden ist. Wie sehr verfolgen Sie seine Karriere?”
Finsterbusch: “Man schaut schon genau hin, wo er im Training und den Rennen ist. Ich fiebere mit ihm mit.”
SID: “Träumen Sie davon, auch einmal Weltmeister zu werden, so wie er es geschafft hat oder auch Sandro Cortese?
Finsterbusch: “Ich träume schon davon. Ich würde das gerne erreichen und gebe mein Bestes dafür. Aber es ist richtig schwierig. Dazu gehört harte Arbeit, man muss ganz schön schnell sein.”
SID: “Haben sie Kontakt zu Bradl und Cortese?”
Finsterbusch: “Der Stefan kommt immer mal bei Kiefer vorbei, weil es sein altes Team ist. Da spricht man halt ein bisschen. Aber sonst gibt es weniger Kontakt.”
SID: “Die Hälfte der Saison ist fast vorbei. Wie fällt das Fazit aus und was haben sie in diesem Jahr noch für Ziele?”
Finsterbusch: “Das Fazit fällt nicht so gut aus. Wir hatten einige Probleme, dann kam auch noch Pech dazu. Es lief nicht so, wie ich mir das vor der Saison vorgestellt hatte. Wir versuchen am Sachsenring vor der Sommerpause noch mal ein richtig gutes Rennen zu zeigen, um uns dann weiter zu verbessern.”
SID: “Haben Sie schon über die Saison hinaus Pläne gemacht? Oder lassen Sie alles auf sich zukommen?
Finsterbusch: “Ich muss erstmal zusehen, dass ich ordentliche Ergebnisse hinbekomme.”
SID: “Und die Moto2? Ist ein Aufstieg irgendwann ein Thema?”
Finsterbusch: “Ja, aber erstmal muss man sich in der Moto3 durchsetzen.”